Spielbericht: SV Almwirt Oppenberg – SV Rohrmoos-Untertal 1:5
Auswärtsausflug wirklich vom Feinsten
Nach viereinhalb Jahren Pause durften wir wieder einmal die lange, aber sehenswerte Reise nach Oppenberg antreten und das hat sich in nahezu jeder Hinsicht ausgezahlt. Auch wenn die Zuschauerzahl während der Partie nie über 26 anstieg, war die Arena-Atmosphäre bei trockenem Herbstwetter gut und jederzeit freundschaftlich.
Die Oppenberger hatten nach eigenen Angaben zahlreiche Absagen zu verkraften. Die Rohrmooser Mannschaft war ebenfalls bei weitem nicht vollzählig und war in der Abwehr und auf der sparsam besetzten Ersatzbank völlig ungewohnt aufgestellt. Unter diesen Umständen war es sinnvoll, mit einer offensiveren Spielweise dafür zu sorgen, dass vor dem eigenen Tor nicht zu viel los ist. Überraschend führte Philipp Stocker unser Team als Kapitän aufs Feld. Wenn jeder neue Kapitän eine Kiste Bier zahlt, ist die Rotation eine vernünftige Maßnahme.
Vom Anstoß weg begann der Sturmlauf in Richtung Oppenberg-Tor und bereits nach 26 Sekunden traf Max Thaler nach seinem Durchbruch auf der rechten Angriffsseite den Pfosten. Schade – es wäre sicher eines der schnellsten Tore unserer Vereinsgeschichte gewesen.
Noch besser hat es dann in der 9. min auf der linken Angriffsseite funktioniert, wo Tobias Huemer von Andreas Zechmann angespielt wurde und gezielt in den Strafraum passte, was Stefan Scherz freistehend und abgeklärt zum Führungstor nutzte.
Bei einem der seltenen Entlastungsangriffe kam der SV Oppenberg in der 17. min zur Ausgleichschance, doch das Spielgerät flog knapp am Tor vorbei. Sonst spielte sich das Geschehen weiterhin mehr auf der anderen Seite ab. Nach Traumpass von Andi Zechmann setzte Stefan Scherz einen Heber leicht zu hoch an. Peter Stocker-Hansen hatte eine Top-Chance in der 21. min, schloss aber zu zentral in Richtung Tormann ab. In der 30. min sprang ein Schuss von Max Thaler vielversprechend in Richtung Torlinie, doch ein Oppenberger Verteidiger klärte ganz unverschämt noch kurz davor.
In der 35. min kam es schließlich zum nächsten Erfolgserlebnis. Wieder wehrte der Tormann einen Schuss von Peter Stocker-Hansen ab, doch Karl Thaler kam halbrechts an den Ball und spielte exakt in den Lauf von Andreas Zechmann, der mit einem satten Flachschuss einnetzte.
Die Gastgeber retteten das 0:2 tapfer in die Pause, aber im zweiten Durchgang war der optische Unterschied noch deutlicher. Die Fortsetzung der Serie an Torgelegenheiten leitete Tobias Huemer mit einem spektakulären Kopfball in der 47. min ein. Drei Minuten später nutzte Andi Zechmann eine großartige Vorlage von Max Thaler nicht. Im Gegenzug blockte Dragan Zelenac einen guten Versuch der Gastgeber ab, die durch die folgende Ecke auch noch eine Kopfballchance hatten.
Mehrfach schaltete sich auch der hinten wenig beschäftigte Philipp Stocker ins Angriffsspiel ein, der außerdem mit sehr guter Passquote überzeugte. Sein sehenswerter Weitschuss flog in der 54. min knapp links am Tor vorbei. Noch in der gleichen Minute eroberte Max Thaler den Ball und brachte Peter Stocker-Hansen mit einem Querpass in eine ideale Schussposition, die er dann prompt zum dritten Tor verwertete.
Nur eine Minute danach hatte Peter seine nächste gute Gelegenheit und es folgten noch ein paar weitere. Der Oppenberger Torwächter machte seine Sache gut und war immer wieder günstig genug positioniert, um ein Heimdebakel zu verhindern.
Sehr bemerkenswert war auch der erste Einsatz über die volle Distanz von Lukas Reiter, der als frisch einberufener Soldat auch mit seiner windschnittigen Frisur Akzente setzte. Nach einer Vorlage von Stefan Scherz wäre ihm in der 67. Min gar fast auch noch sein Premierentor gelungen. Wird er hoffentlich bald nachholen.
Als Antreiber im Mittelfeld mit grenzgenialen Pässen begeistert uns Lukas Knauss schon im gesamten Herbst. Das war in diesem Spiel nicht anders. Mit einem Distanzschuss hatte er noch Pech, aber in der 85. min landete seine Vorlage bei Max Thaler, der von der rechten Seite den Tormann gefühlvoll zum vierten Tor überlupfte und damit seinerseits seine herausragende Leistung krönte.
Oana geht no und das auch noch besonders attraktiv in der 86. min: Peter Stocker-Hansen spielte auf der halblinken Seite zwei Verteidiger aus, passte zu Andi Zechmann, der einen weiteren Verteidiger und den Tormann ausspielte, um danach den Ball ins leere Tor zu schieben.
Der Schlusspunkt in der Schlussminute blieb dem SV Oppenberg vorbehalten. Nach einem schnellen Konter flankte Dominic Zandl auf Marc Lenhart, der mit einem wuchtigen Kopfball unseren ansonsten wieder sehr zuverlässigen Goalie Tobias Zechmann überwand.
Ein Lob hat sich unsere Not-Innenverteidigung verdient, die zwar nicht durch Körpergröße, aber dafür durch Erfahrung, Lautstärke und Übersicht überzeugt hat. Bemerkenswert waren zudem die Einwechslungen: Christof Leinweber fügte sich bei seinem erst zweiten Einsatz mit klugem Passspiel ein und Christoph Schütter verlängerte seine abwechslungsreiche SVR-Karriere um weitere 16 Minuten. Zu guter Letzt kam unser jahrelanger Erfolgstrainer Martin Gerhardter zu seiner sensationellen Reaktivierung als Spieler, auch wenn er danach keine weiteren Einsätze versprechen oder androhen wollte.
Wir hoffen sehr auf weitere Ausflüge vom Feinsten nach Oppenberg in den nächsten Jahren, wo uns die Gastfreundlichkeit und die gesamte Sportanlage wieder sehr beeindruckt haben. Nach dem Spiel belohnte sich die Mannschaft des SV Rohrmoos mit einem gemeinsamen Festmahl beim Almwirt, dem Hauptsponsor des SV Oppenberg.
Lage vor dem Herbstfinale
Letztlich war es ein zu keinem Zeitpunkt gefährdeter Erfolg und ein Zeichen für die Stärke unseres Gesamtkaders. Mit mehr Konzentration und Zielstrebigkeit beim Abschluss war ganz sicher ein deutlich höherer Sieg möglich, aber die Tordifferenz hat die Meisterschaft schon seit 25 Jahren nicht mehr entschieden. Der dritte Auswärtssieg in Folge beschert uns zudem erstmalig in diesem Herbst die Tabellenführung. Um auch als Herbstmeister in die lange Winterpause zu kommen, ist ziemlich sicher ein Sieg im abschließenden Heimspiel gegen Lok Selzthal notwendig. Es wird gewiss ein komplett anderes Spiel mit weniger räumlichen Freiheiten und wahrscheinlich einer anderen Besetzung. Doch wenn die Einstellung passt, muss uns nicht bang werden.
Die Videohighlights:
Aufstellung in Oppenberg:
Tor:
Tobias Zechmann
Abwehr:
Lukas Reiter, Karl Thaler (ab 59. Christof Leinweber), Dragan Zelenac, Cap. Mag. Philipp Stocker
Mittelfeld:
Tobias Huemer (ab 75. Christoph Schütter), Lukas Knauss, Andreas Zechmann, Max Thaler
Angriff:
Stefan Scherz (ab 79. Martin Gerhardter), Peter Stocker-Hansen
Tore:
0:1 Stefan Scherz (9., A: Tobias Huemer)
0:2 Andreas Zechmann (35. A: Max Thaler)
0:3 Peter Stocker-Hansen (54. A: Max Thaler)
0:4 Max Thaler (85. A: Lukas Knauss)
0:5 Andreas Zechmann (86. A: Peter Stocker-Hansen)
1:5 Marc Lenhart (90., A: Dominic Zandl)