Spielbericht: SV Rohrmoos-Untertal – SV Oppenberg 12:0
Das Spiel der Rekorde
Auch im letzten Heimspiel der Saison hatten wir kein Wetterglück und zeitgleich gab es trockenere Veranstaltungen in der Region. Trotzdem haben knapp über 50 Zuschauer ein außergewöhnliches Match erlebt, das die Dorfliga-Historie bereichert und bei Regen ist unsere Mannschaft ohnehin kaum zu besiegen.
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Nach vielen Jahren ist es uns wieder einmal passiert, dass eine gegnerische Mannschaft bereits beim Spielbeginn in Unterzahl war. Leider konnte der SV Oppenberg nur zehn Spieler von der Teilnahme am Auswärtsspiel überzeugen. Zu unserer großen Freude führte Gottlieb Stocker den Ehrenanstoß aus und er erlebte sogar die Erste Halbzeit auf unserer Reservebank. Bevor Gottlieb unseren Spielern gute Tipps geben konnte, stand es schon 1:0.
Exakt 15 Sekunden nach dem Anpfiff zappelte der Ball im Netz. Nach dem Anstoß der Oppenberger eroberte Andreas Stocker den Ball und nachdem der Tormann seinen Torschuss abwehrte, traf Christian Fischbacher im Nachschuss aus 15 Metern zum Führungstor. Wir gehen davon aus, dass es das schnellste Tor unserer Dorfliga-Geschichte war, aber genau feststellen können wir es nicht.
Schon nach wenigen Minuten war es eine sehr einseitige Angelegenheit mit ungefähr 90 Prozent Ballbesitz für den SV Rohrmoos und einer Oppenberger Mannschaft, die einfach mit der Spielgeschwindigkeit überfordert war. Auch wenn es sich bei dem Ergebnis seltsam anhört, war Oppenberg-Tormann Sven Gierer wirklich gut und verhinderte mehrfach weitere Gegentore.
Die lustige Torparty nahm ihren Lauf und als Stefan Scherz in der 19. min auf der rechten Seite freistehend von Lukas Knauß angespielt wurde, ließ er sich die Chance nicht nehmen und traf flach ins kurze Eck zum 2:0.
Anschließend konnten die Tore in kürzeren Abständen bejubelt werden. Christian Fischbacher versenkte in der 25. min einen Rebound halbhoch im kurzen Eck. Andreas Zechmann in der 27. min und Stefan Scherz in der 29. min erhöhten auf 5:0.
Nach einer halben Stunde musste Oppenberg verletzungsbedingt auf einen weiteren Spieler verzichten und weil sie keine Reservisten mitgebracht haben, ging es für sie zu neunt weiter. Wenn Du schon in der Scheiße stehst, kommt auch noch Pech dazu.
Christian Fischbacher wurde in der 41. Min nach einem Fehlpass des Torwächters zum ersten Dreifachtorschützen des Tages. Ebenfalls noch vor der Pause baute Andi Zechmann den knappen Vorsprung weiter aus.
Keine volle Minute nach der Pause folgte ein langersehntes Ereignis: Fünf Jahre lang hat Lukas Knauß herrliche Pässe gespielt, Tore aufgelegt und mit spektakulären Weitschüssen ungefähr 20-mal links, rechts und besonders oft oben die Torstangen getroffen. Sogar auch wieder an diesem Tag mit einem Freistoß in der 35. min. Doch am 1. Juni 2024 um 17:54 Uhr war die Zeit reif für sein erstes selbst erzieltes Tor in der Dorfliga. Mit einem Pass von der rechten Seite leitete Stefan Scherz die Aktion ein und mit perfekter Ballkontrolle und einem Beinschuss traf Luki aus acht Metern flach zum 8:0 ins rechte Toreck.
Ein Freistoß in der 60. min führte zum ersten und einzigen ernsthaften Torschuss der Gäste, aber Tobias Zechmann war noch munter genug, um den Ball abzufangen.
Nach einer schönen Dreier-Kombination über Philipp Stocker und Andi Zechmann war Stefan Scherz wieder mit einem hervorragenden Abschluss dran und kürte sich zum nächsten Dreifachtorschützen. Nach einem Zuspiel des Kapitäns gelang in der 77. min auch Andi Zechmann die Aufnahme in den Club der Triplepacker, wie bereits vier Tage davor gegen Mitterberg. Und endlich sah das Publikum, dass unsere Anzeigetafel auch zweistellige Zahlen beherrscht.
Erfreulicherweise kamen auch unsere weiteren Angriffsspieler zu ihrem Erfolgserlebnis: Nachdem ein Kopfball von Stefan Scherz in der 80. min den Pfosten traf, setzte Sebastian Trinker energisch nach und die Kugel flog über alles im Weg stehende hinweg ins Tor. Der Schlusspunkt blieb Alexander Hutegger vorbehalten. Mit einem platzierten Schuss aus 15 Metern verwertete er einen Pass von Tobias Huemer in der 89. Min zum 12:0.
Auffällig war, dass es nur herausgespielte Tore gab, kein einziges aus einer Standardsituation. Unsere Abwehrspieler gingen trotz einiger Versuche leer aus, aber dafür standen sie hinten wieder extrem stabil und sicher.
Tätsächlich war es auch der höchste Heimsieg des SV Rohrmoos seit Bestehen der Dorfliga. Auswärts gab es aber 1996, zufällig auch am 1. Juni, einen 14:0-Auswärtssieg gegen den SV Sölkstüberl. Der absolute Rekord in der Ligageschichte ist ein 17:1 der AH St. Martin gegen Mitterberg am 3.9.1988.
Leider ist die Dorfliga-Historie nicht so gut dokumentiert, dass wir alles nachvollziehen können, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass beim Sieg gegen Oppenberg das schnellste SVR-Tor und die höchste Halbzeitführung erzielt wurde, und drei Dreifachtorschützen in einem Spiel gab es bestimmt auch noch nie. Die mindestens sechs Torbeteiligungen von Stefan Scherz sind sicher auch ein Spitzenwert.
Wie auch immer – eine derartig extreme Überlegenheit und die nicht vollständige Oppenberger Mannschaft sind eher keine gute Werbung für die Dorfliga und es wäre für die Zukunft wünschenswert, dass jeder Teilnehmer über ausreichend zuverlässige Spieler verfügt und wieder ein insgesamt höheres Spielniveau zustandekommt. Die Voraussetzungen sind natürlich unterschiedlich, aber vielleicht gibt es sogar einfache Lösungen, die den Vereinen die Arbeit erleichtern könnten. Es wäre sehr bedauerlich, wenn das seit fast vier Jahrzehnten erfolgreiche Projekt „Ennstaler Dorfliga“ wegen zu geringer Beteiligung untergeht.
Lobeshymnen
Ein Wahnsinn – nur 12 Tore bei 38 Torchancen. So eine Vergeudung ist beschämend! Das wird sich auf gar keinen Fall rächen. Ein Trostpflaster für das Versäumnis ist, dass wir mit 48 erzielten Saisontoren schon vor dem letzten Spiel einen weiteren Vereinsrekord erreicht haben. Nie zuvor hatten wir ein besseres Torverhältnis. Und das, obwohl es mit einem 0:0 in Kleinsölk angefangen hat und obwohl es in einigen früheren Spielzeiten zwei Spiele mehr gab. Es ist aber auch irgendwie unangenehm, wenn der Gegner von Beginn an hoffnungslos unterlegen ist und das Ganze dann zu einem besseren Trainingsspiel wird. Entscheidend ist und bleibt, dass wir uns den erhofften Matchpoint erarbeitet haben. Ein Sieg beim Finale gegen Selzthal macht uns sogar zum alleinigen Rekordmeister, aber beim Finale in Kleinsölk zählt nur die Gegenwart, die aktuelle Saison und das Erreichen des gemeinsamen Ziels.
Aufstellung:
Tor:
Tobias Zechmann
Abwehr:
Heinrich Lettner, Anton Stocker, Matthias Stocker (ab 46. Tobias Huemer), Gerhard Fischbacher
Mittelfeld:
Andreas Stocker (ab 46. Philipp Stocker), Lukas Knauss, Alexander Hutegger
Angriff:
Andreas Zechmann, Christian Fischbacher (ab 46. Sebastian Trinker), Cpt. Stefan Scherz
Tore:
1:0 Christian Fischbacher (1., A: Andreas Stocker)
2:0 Stefan Scherz (18., A: Lukas Knauß)
3:0 Christian Fischbacher (25.)
4:0 Andreas Zechmann (27.)
5:0 Stefan Scherz (29.)
6:0 Christian Fischbacher (40.)
7:0 Andreas Zechmann (44.)
8:0 Lukas Knauß (46., A: Stefan Scherz)
9:0 Stefan Scherz (64., A: Andreas Zechmann)
10:0 Andreas Zechmann (77., A: Stefan Scherz)
11:0 Sebastian Trinker (80., A: Stefan Scherz)
12:0 Alexander Hutegger (89., A: Tobias Huemer)